Hausgiebelsätze
Leere Giebelflächen und Schrift: Eine künstlerische Montage im ländlichen Raum
Leere Giebelflächen prägen viele ländliche Gebiete. In diesem Buch wurden auf diese leeren Giebelflächen vorgefundene Inschriften als eine fiktive künstlerische Montage projiziert. Die Kombination von Schrift und Architektur hat eine lange Tradition. Während Schrift meistens zweidimensional ist, ist Architektur dreidimensional. Texte werden linear gelesen, während ein Gebäude keine Leserichtung vorgibt. Um ein Haus zu erfassen, müssen wir uns bewegen.
Leere Giebelflächen und gefundene Sätzchen
Die in diesem Buch gezeigten Giebelflächen im ländlichen Raum sind in Wirklichkeit leer und frei von Schrift und Beschriftung. Der Autor hat sie mit einer willkürlichen Sammlung von Sätzchen, die er in Zeitungen gefunden hat, konfrontiert. Sowohl die leeren Giebelflächen als auch die Sätzchen sind für sich genommen absurd und seltsam. Doch in ihrer Kombination werden sie zu beschwörenden Botschaften an Schatten- oder Geistermauern.
Die Macht der Sprache und Schrift
Wenn diese Giebelflächen aber zu Yingbis werden könnten, dann wäre die angemessene westliche Beschwörung und zugleich auch die Möglichkeit, eventuelle Geister mit den uns vertrauten Segens-Schriften und Glückssymbolen zu bannen. Sätze, Worte und Gedanken haben eine transformative Kraft. Unsere Sprache formt unsere Wirklichkeit.
Eine Reflexion über Bedeutung und Symbolik
Dieses Buch lädt den Leser ein, über Bedeutung, Symbolik und die Verbindung zwischen Sprache und Architektur nachzudenken. Die Montage von leeren Giebelflächen und gefundener Schrift schafft eine neue Dimension der Wahrnehmung und lässt Raum für individuelle Interpretationen. Es ist eine Erkundung der Wechselwirkungen zwischen dem Geschriebenen und dem Gebauten, zwischen der Leere und dem Ausdruck.